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Wenn das Auge immer schwächer wird

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Sehverlust kann mehrere Ursachen haben, eine davon ist die altersbedingte Makuladegeneration, von der in Österreich über 200.000 Menschen betroffen sind. Ein Expertinnengespräch mit Dr.in Astrid Polak.

Dr. Astrid Polak

Fachärztin für Augenheilkunde und Optometrie

Worum handelt es sich bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD)?
Genau genommen sprechen wir hier nicht von einer einzelnen Krankheit, sondern von einer nicht ganz einheitlichen Gruppe von Erkrankungen, die alle den Gelben Fleck (Makula lutea) betreffen: die Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhaut. Die häufigsten Formen sind dabei altersbedingt, wobei es auch ein paar juvenile Formen gibt. Rund 80 Prozent der Erkrankungen sind sogenannte trockene Degenerationen; der Rest sind feuchte, die dadurch sehr viel gefährlichere Formen annehmen können.

Was sind die Ursachen für AMD?
Zunächst einmal sind das Alter und Genetik. Das Alter lässt sich nicht verändern, die Genetik noch nicht – letzteres könnte in Zukunft möglich werden, liegt jedoch noch im Bereich der Forschung. Beim dritten Faktor handelt es sich um freie Radikale, denen wir über die Luftverschmutzung ausgesetzt sind. 

Welche Symptome treten bei AMD üblicherweise auf?
Wir beobachten in aller Regel einen Visusverlust, ein Abnehmen der Sehschärfe und der Lesefähigkeit. Das bedeutet, dass das Lesen erschwert wird und die Betroffenen mehr Licht im Alltag benötigen; außerdem erkennen sie oft Bekannte auf der Straße nicht. Wenn gerade Linien wellig erscheinen, z.B. Kacheln oder Türstock, sollte man zeitnah eine augenärztliche Praxis aufsuchen.

Was geht bei der AMD im Auge vor sich?
Die Strukturen altern. Das Pigmentepithel, das für das Aufrechterhalten des Sehens unerlässlich ist, muss jeden Tag gut 200.000 abgestoßene Scheibchen der Rezeptoraußenglieder abbauen. Wenn das nicht ordnungsgemäß passiert, gehen die Pigmentepithelzellen zu Grunde. Infolge können neugebildete Gefäße aus der Aderhaut in oder unter die Netzhaut wachsen und das Sehen durch Flüssigkeitsabsonderung (= Ödem) vermindern. 

Lässt sich AMD therapieren?
Die feuchte Form kann derzeit mit Injektionen ins Auge behandelt werden. Anfangs werden die Medikamente alle 4-6 Wochen verabreicht, bei Stabilisierung können die Abstände verländert werden. Das Ziel ist, die Veränderungen so klein wie möglich zu halten. Für trockene Makuladegeneration werden derzeit Medikamente getestet. Wie alle hoffen, dass diese bald erhältlich sein werden und gut wirken. 

Kann man gut vorbeugen?
Bei Kurzsichtigkeit sollte man Kontaktlinsen und Brillen tragen, die die Kurzsichtigkeit eindämmen: 

  • NICHT RAUCHEN! 
  • LICHTSCHUTZ: Sonnenbrille tragen
  • Vitaminreiche Mediterrane Ernährung: Bei bereits bestehender Makuladegeneration gibt es spezielle Nahrungsergänzungsmittel mit Lutein/Vitaminen/Zink und Omega 3 Fettsäuren, die die freien Radikale neutralisieren sollen. 
  • Regelmäßige augenärztliche Kontrollen

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