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Die häufigsten Fragen zum Thema Demenz …

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… Beantwortet von der klinischen Psychologin Katrin Kaiser

Was sind die ersten Symptome von Demenz? 
Das kann sehr unterschiedlich sein. Bei der am häufigsten vorkommenden Demenzform, der Alzheimerkrankheit, schleicht sich langsam eine Vergesslichkeit ein, die über eine Altersvergesslichkeit hinausgeht. Das Einspeichern neuer Informationen wird dann immer schwieriger. Bei anderen Formen von Demenz kann es sein, dass sich zuerst die Persönlichkeit verändert oder man Wortfindungsstörungen bemerkt und sich das Sprachverständnis verschlechtert. 

Gibt es Demenztests für zuhause?
Es gibt viele Selbsttests für zu Hause, die aber alle kaum Aussagekraft haben. Ich empfehle deshalb die fachärztliche Untersuchung, um zuerst die physischen Fragen abzuklären. Vermeintliche Demenzsymptome können nämlich auch auftreten, wenn man an einem Mangel leidet oder etwas mit dem Stoffwechsel nicht stimmt. Die zweite Stufe ist die klinisch-psychologische Testung, bei der wir ein Leistungsprofil erstellen und die verschiedenen kognitiven Funktionen testen. Sollte sich dabei herausstellen, dass es sich um eine Demenzerkrankung handelt, kann man anhand der vorhandenen kognitiven Ressourcen die Behandlung planen.

Wird Demenz vererbt? 
Das ist eine Frage, die viele Angehörige interessiert und mir deshalb oft bei Vorträgen gestellt wird. Es gibt eine Alzheimervariante, die familiär vererbt wird – nach heutigem Stand der Forschung kommt diese jedoch nur bei 1–5 Prozent der Fälle vor. Es ist also eine sehr geringe Zahl.

Ist Demenz heilbar?
Demenz ist zum heutigen Zeitpunkt leider nicht heilbar. Mit der richtigen Behandlung kann man der Erkrankung aber entgegenwirken und viel Lebensqualität erhalten. Eine wichtige Säule der Behandlung stellt das Finden eines Facharztes/einer Fachärztin des Vertrauens dar, um die medikamentöse Einstellung vorzunehmen. Ebenso wichtig ist eine ressourcenerhaltende Behandlung. Hier gibt es eine Fülle an Möglichkeiten, von klinisch-psychologischer Behandlung, über Psychotherapie, Ergotherapie, Physiotherapie, Gedächtnistraining, Biographiearbeit und Validation bis hin zu tiergestützter Therapie. Als dritte Säule sehe ich die Aufklärung des Umfelds. Menschen mit Demenz reagieren sensibel auf Stress, deshalb ist es so wichtig, dass Bezugspersonen über die Erkrankung gut Bescheid wissen, um entsprechend damit umgehen zu können. Dazu zählen für mich auch das Annehmen von Unterstützung und Hilfsangeboten und die Selbstfürsorge.

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