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Darmkrebs: Vorsorge kann Leben retten

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Helga Thurnher, Präsidentin der „Selbsthilfe Darmkrebs“, spricht über die Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen und gesunder Lebensweise.

Helga Thurnher

Präsidentin Selbsthilfe Darmkrebs

Welche Aufgabe hat der Verein „Selbsthilfe Darmkrebs“?
Mein inzwischen an den Folgen von Darmkrebs verstorbener Mann hat den Verein gegründet, weil damals die Kosten für ein wirksames Medikament nicht übernommen wurden. Schließlich gelang es uns, dass dieses Medikament österreichweit bezahlt wurde! Unsere Aufgabe sehen wir darin, auf die rechtzeitige Vorsorge aufmerksam zu machen sowie Patienten und ihre Angehörigen auf dem Weg durch die Erkrankung und auch danach zu begleiten. 

Welche Symptome könnten ein Hinweis auf Darmkrebs sein?
Unerklärbare Gewichtsabnahme, veränderte Verdauung oder Blut im Stuhl können Hinweise auf Darmkrebs sein, die man beachten sollte. Die Symptome von Darmkrebs treten in der Regel erst bei schon fortgeschrittener Erkrankung auf. Deshalb ist die Vorsorgeuntersuchung so wichtig. 

Welche Untersuchungen stehen zur Vorsorge in Österreich zur Verfügung?
In Österreich wird die Darmspiegelung (Koloskopie) ab dem 50. Lebensjahr angeboten. Ebenso ist im Darmkrebsscreening alle zwei Jahre auch ein Stuhltest (FIT-Test) möglich.
Die rechtzeitige Koloskopie kann Leben retten. Diese Untersuchung ist die genaueste und sicherste Art der Abklärung, und sie ist schmerzfrei. 
Es gibt auch die Möglichkeit einer virtuellen Untersuchung, die den Nachteil hat, dass, falls es notwendig wäre, kein Polyp abgetragen werden kann. Die Kosten für diese Untersuchung sind in der Regel selbst zu übernehmen.

Gibt es eine Risikogruppe, für die die Vorsorgeuntersuchung besonders relevant ist?
Wenn in der näheren Familie Darmkrebs aufgetreten ist, empfiehlt sich die Koloskopie bereits in jungen Jahren. Inzwischen ist es mithilfe eines Gentests möglich, die Disposition für Darmkrebs festzustellen.

Ab welchem Alter und in welchen Abständen sollten die Untersuchungen zur Früherkennung erfolgen?
Gibt es keine familiären Dispositionen, sollte man im Alter von 50 Jahren erstmals zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Sind keine Polypen vorhanden, kann die nächste Untersuchung nach sieben bis zehn Jahren erfolgen.

Was raten Sie Menschen, die ein erhöhtes Darmkrebsrisiko haben?
Neben einem gesunden Lebensstil empfehle ich, sich selbst zu beobachten, Veränderungen wahrzunehmen und bei Verdacht ehebaldigst zum Arzt zu gehen. 

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